Jedes Jahr wird die Geschichte vom heiligen St. Martin beim Martinsritt wieder erzählt. Und in Unterensingen ist sie mit einer Tradition verbunden: einem großen Laternenumzug. Schon seit Jahren begleitet der Posaunenchor die Laternenlieder und ist fester Bestandteil dieses schönen Fests.
Zu Beginn des Martinsritt war es noch hell
Dieses Jahr war es beim Martinsritt auch noch trocken und der Himmel wollte so gar nicht richtig dunkel werden. Auf der Wiese vor dem Grünsammelplatz sammelten sich Kinder und Erwachsene und warteten gespannt auf die Geschichte. Und hier war er, St. Martin, auf einem echten Pferd und teilte seinen Mantel mit dem armen Bettler, der kaum etwas anzuziehen hatte.
Trotz der 100 Kinder samt Eltern, Großeltern und Bekannten war es erstaunlich ruhig. Denn die Geschichte fasziniert noch immer. Und sie gewinnt sogar an Aktualität, denn sollten wir alle nicht danach streben, von dem was wir im Überfluss haben, abzugeben und zu teilen mit denen, die bedürftig sind? Die Begegnung mit dem Bettler hatte das Leben des Martins einschneidend verändert. Er wurde über die Jahre zum heiligen St. Martin. Vielleicht bewegt uns das Gedenken an ihn auch, mehr zu teilen. Das wäre doch sicher ganz in seinem Sinne.
Gänse in der Thomas Morus Kirche
In der Zwischenzeit war es dunkel geworden und die Laternen leuchteten den Weg zur Kirche, in der es noch kurz weiterging. Nach dem Abschluss in der katholischen Thomas Morus Kirche durften sich alle Kinder noch ihre Martinsgans aus dem Körbchen holen. Die fleißigen Helferinnen und Helfer hatten dafür über 100 Gänse gebacken. Und wenn sich jedes Kind eine genommen hat, dann wird auch schnell klar wie viele Kinder es waren und wie gut die frisch gebackenen Gänse schmecken. Ein schöner Brauch und ein schönes Fest. Vielen Dank an unsere katholische Schwestergemeinde. Wir freuen uns immer, wenn wir dabei sind.